COMTESS


 Logo Projekt COMTESS
 

Leitung: Prof. Dr. Michael Kleyer
E-Mail: michael.kleyer@uol.de
Institution: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, AG Landschaftsökologie, Ammerländer Heerstraße 9 - 11, 26129 Oldenburg
Projektwebseite: www.comtess.uni-oldenburg.de
Fördersumme: 3,7 Millionen Euro
Laufzeit: Januar 2011 bis Dezember 2016


 

Untersuchungsgebiet Projekt COMTESS

Untersuchungsgebiet Projekt COMTESS

DLR Projektträger

Untersuchungsgebiet:

Deutsche Küsten an Nordsee (Greetsiel bis Emden) und Ostsee (Saaler Bodden); Dänemark: Ostsee Region Aarhus; Niederlande: Nordsee Region Zeeland.

Hintergrund:

Klimawandel, Bodenversalzung, Deicherhöhungen teuer und langwierig, Entwässerung der Landschaft energieintensiv, Gefahren für Ökosystemleistungen, Landwirtschaft (Milchviehhaltung und Getreide), Tourismus.

Ziele

Mit Blick auf den Klimawandel zukünftiges Landmanagement und Küstenschutz multifunktional und nachhaltig gestalten.

Hauptergebnisse:

Durch den Klimawandel haben an der Küste Regenfälle im Winter zugenommen. Im Sommer gibt es weniger Regenfälle und höhere Temperaturen. Der Meeresspiegel steigt und Sturmfluten nehmen zu. Zur Klimaanpassung helfen an der Nordsee große Wasserrückhaltegebiete (Polder). Sie dämmen Überflutungen ein und vermeiden das Aufsteigen salzhaltigen Grundwassers. Für den Klimaschutz kann Kohlenstoff durch Torf aus Schilfbetten gebunden werden. An der Ostseeküste nimmt die Bodenversalzung zu und nur extensive Landwirtschaft ist möglich. Deichrückverlegung kann dort die Klimaanpassung unterstützen. Eine Neuausrichtung der Landnutzung lohnt sich ökonomisch und ökologisch. Polder sind Lebensraum für Flora und Fauna und die Landschaft ist attraktiv für den Tourismus. Stakeholder bevorzugen die bisherige Deich- und Entwässerungstechnik und sind skeptisch gegenüber Poldern. Gemeinsam mit Stakeholdern entwickelte Szenarien ergaben daher die besten Lösungen. Die Hauptergebnisse der Nordseeküste konnten in den Regionalplan Aurich eingebracht werden.

Handlungsempfehlungen:

Multifunktionale Landnutzung und Landschaften unterstützen die Klimaanpassung und vermeiden teure Investitionskosten. Deichrückverlegung ist sinnvoll an der Ostseeküste, das Anlegen von Poldern an der Nordseeküste. Überschüssiges Winterregenwasser kann in Poldern bis zum Sommer gesammelt und dann im Sommer zur Bewässerung und als Viehtränke genutzt werden, so verringert sich das Wasserabpumpen deutlich. Nahrungs- und Futtermittelproduktion ist weiterhin auf großen Flächen möglich, dazu sind Polder nur auf Flächen anzulegen, die aufgrund ihrer Nässe nur eingeschränkt nutzbar sind. Die natürliche Vegetation wird wiederhergestellt. Schilfbestände der Polder können zur Dachdeckung und für Bioenergie genutzt werden. Das Bewusstsein der Stakeholder für die Effekte des Klimawandels sollte verstärkt werden und Lösungen mit den Stakeholdern gemeinsam für erfolgreiche Implementierungen gefunden werden.