SASCHA

Nachhaltiges Landmanagement und Anpassungsstrategien an den Klimawandel für den Westsibirischen Getreidegürtel


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Leitung: Prof. Dr. Norbert Hölzel
E-Mail: norbert.hoelzel@uni-muenster.de
Institution: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, AG Biodiversität und Ökosystemforschung, Institut für Landschaftsökologie, Heisenbergstr. 2, 48149 Münster
Projektwebseite: www.uni-muenster.de/SASCHA
Fördersumme: 3,8 Millionen Euro
Laufzeit: August 2011 bis Dezember 2016


 

Untersuchungsgebiet Projekt SASCHA

Untersuchungsgebiet Projekt SASCHA

DLR Projektträger

Untersuchungsgebiet

Russland, Region Tyumen im westsibirischen Tiefland. Moore, Wälder und Steppen. Die Region gehört zu den wichtigsten Kohlenstoffsenken der Welt.

Hintergrund

Postsowjetischer sozioökonomischer Wandel, weltweit steigende Nachfrage an Nahrungsmitteln und Biotreibstoffen, hohe Marktpreise, Landnutzungsintensivierung, Effekte auf Klima, Boden, Biodiversität und ESS, Klimawandel.

Ziele

Strategien zur nachhaltigen Landnutzung vor dem Hintergrund aktueller und zukünftiger Landschafts- und Klimaänderungen entwickeln.

Hauptergebnisse

In der Region sind die Tendenzen widersprüchlich, einerseits werden Felder mit Zunahme der Biodiversität und des organischen Kohlenstoffs im Boden aufgegeben, anderseits wird seit einigen Jahren der Ackerbau mit Monokulturen (Weizen und Energiepflanzen) ausgeweitet und intensiviert. Die Intensivierung der Landwirtschaft schadet Klima, Biodiversität, Ökosystemleistungen, Boden- und Wasserqualität. Klimamodelle zeigen eine steigende Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit von Dürren in den südlichen Weizenanbaugebieten und eine Verschiebung der Lage der Anbaugebiete nach Norden. Eine Ausweitung des Ackerbaus durch die Kultivierung von Mooren und mächtigen Schwarzerden der Waldsteppe setzt Treibhausgase frei und degradiert die Böden. Rückkopplungen und Synergien zwischen kohlenstoff-optimierter Landbewirtschaftung und anderen wichtigen Faktoren wurden aufgezeigt. Durch nachhaltige Landnutzung können Treibhausgase reduziert und die Produktion ohne Ausdehnung der Ackerflächen intensiviert werden, beispielsweise durch bodenschonendere Arbeitsweisen (No-Tillage) und Düngung mit Mist und Gülle aus der Tierhaltung. Wasser, Boden und Biodiversität werden geschont, gleichzeitig wird den in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen ein Einkommen gesichert.

Handlungsempfehlungen

Eine zukünftige Ausdehnung durch Grünlandumbruch und eine Rekultivierung der Anbauflächen sollten vermieden werden, um die wiederhergestellte Biodiversität und die Kohlenstoffsenken zu schützen. Die humusreiche Schwarzerde ist das Kapital der Region und sollte zur Abschwächung des Klimawandels auf globaler Ebene erhalten werden. Die Förderung der Subsistenz-Viehhaltung ist wichtig, um die Biodiversität von Wiesen und Weiden zu erhalten. Die zukünftige Nachhaltigkeit wird von einer institutionellen Nachhaltigkeit abhängig sein sowie von fortgesetzten internationalen Kooperationen und transnationalen Politiken. Fortbildungen und Kommunikation spielen eine essentielle Rolle für den Erfolg der Maßnahmen.