Klimaanpassung

Regional zeichnet sich ab, dass durch den Klimawandel unvorhersehbare und extreme Klimaereignisse wie Dürren, Stürme und Überschwemmungen weiter zunehmen. Anpassungsmaßnahmen sind unausweichlich, um das Land und die Bevölkerung zu schützen.

Polder an der Nordseeküste

Wasserrückhaltegebiete, sogenannte Polder, an der Nordseeküste in den Niederlanden (COMTESS)

Foto: Michael Kleyer

Folgen des Klimawandels

  • Höhere Temperaturen und deutlich längere Trockenperioden in verschiedenen Regionen weltweit.
  • Meeresspiegelanstieg und Salzwasserintrusionen an der Küste.
  • Stärkere Regenfälle und größere Niederschlagsmengen in der Regenzeit mancher Regionen, niedrigere in Trockengebieten. Verschiebung der Regenzeiten oder eine höhere Variabilität der Niederschläge.
  • Naturkatastrophen, wie Dürren (mit Ernteausfällen, Hungersnöten), Stürme (Taifune, Sandstürme, Sturmfluten), Überschwemmungen, Erdrutsche.

  
Der Klimawandel  bringt einen Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur und des Meeresspiegels mit sich. In den untersuchten Gebieten zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels bereits durch längere Trockenperioden, eine Verschiebung der Regenzeiten, größere Niederschlagsmengen oder eine höhere Variabilität der Niederschläge. In Küstenregionen führt der Meeresspiegelanstieg zu Salzwasserintrusionen landeinwärts. Die Prognosen aus der Forschung zeigen, dass extreme Wetterereignisse wie Dürren, Stürme, Überflutungen und Erdrutsche bis hin zu Naturkatastrophen zukünftig häufiger vorkommen werden (CC-LandStraD, COMTESS, LUCCi, SuLaMa, SuMaRiO, TFO). Sie stellen eine Gefahr für die Menschen und die Landnutzung dar. Es können massive Ernteverluste entstehen, die die Nahrungssicherheit gefährden. An der Küste wiederum wird durch die Zunahme der Regenmengen im Winter das künstliche Entwässerungssystem in Zukunft nicht mehr ausreichen, um die Landschaft zu entwässern (COMTESS). Zum Schutz von Land und Menschen und zur Steigerung des Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung sind Klimaanpassungsmaßnahmen nötig. Folgende Handlungsempfehlungen werden gegeben:

  • Anpassungen der Landwirtschaft durch Erstellung von Szenarien optimierter Landbewirtschaftungsstrategien: Anspruch an die Flächen anpassen, das heißt sie sollen auch die Folgen des Klimawandels abfedern (CC-LandStraD). Angepasste Feldbaumethoden, wie beispielsweise Anbau trockenheitsresistenter Arten und Sorten (insbesondere Getreide und Gemüse), Züchtung neuer klimaangepasster Arten (Nutzpflanzen und symbiontische Bakterien der Hülsenfrüchtler) (SuLaMa, TFO). Einschränkung des Wasserrechts während schwerer Dürreperioden (INNOVATE). Fortlaufende Überwachung der Niederschläge, um Trends zu bestätigen (SuMaRiO).
  • Anpassungen in Siedlungen: Erhöhung des Anteils von städtischen Grünflächen und urbanen Wäldern zur Abkühlung der Umgebung und Reinigung der Luft von Staubpartikeln (CC-LandStraD, SuMaRiO).
  • Anpassungen entlang von Küsten und Flüssen: verbesserter Hochwasserschutz; Schaffung einer multifunktionalen Landschaft zur Abfederung von Überschwemmungen: Schutz und Restaurierung von Mangroven-, Auenwäldern oder Mooren als natürliche Barriere und Puffer bei Hochwasser und Stürmen (ökosystembasierte Ansätze) (COMTESS, LUCCi, TFO). Bau einer zweiten Küstenschutzlinie im Hinterland anstelle der Erhöhung des Primärdeiches an der Nordsee (COMTESS). Einrichtung von Entlastungspoldern, um überlaufendes Wasser bei einer katastrophalen Sturmflut einzudämmen und in tiefliegenden Gebieten das Aufsteigen von salzhaltigem Grundwasser zu verhindern (COMTESS). Weiterer Forschungsbedarf zum Schutzpotential bestimmter Pflanzen oder Ökosysteme (Seegras und Korallenriffe) vor Überflutung (LUCCi). Vermeidung von Siedlungsentwicklungen in Gefährdungsregionen zur Reduzierung von Schadenspotentialen (CC-LandStraD).