Kommunikation und Capacity Building

Kommunikation und Kapazitätsentwicklung sind notwendig, um für eine nachhaltige Landnutzung zu sensibilisieren und ein größeres Bewusstsein für die Natur zu schaffen.

Vorstellung von SASCHA im Regionalparlament (Duma), Tjumen, Russland

Vorstellung von SASCHA im Regionalparlament (Duma), Tjumen, Russland

Foto: Marina Rizovski-Jansen / DLR Projektträger

Der lokalen Bevölkerung oder den Regierungen fehlen häufig Kenntnisse über die Bedeutung der Erhaltung der natürlichen Ressourcen in den untersuchten Regionen (beispielsweise LUCCi, SuLaMa, TFO). Das Naturverständnis sowie die Wertschätzung der Natur können ganz anders als in Europa sein (SuLaMa). Das Bildungs- und Ausbildungsniveau der Menschen in den Untersuchungsregionen der Forschungsprojekte ist ferner oft niedrig (LEGATO, LUCCi, SuLaMa). Ohne langfristig anhaltende Unterstützung und Beratung der Stakeholder, insbesondere der lokalen Landwirte, wird es in den Regionen schwierig sein, die empfohlenen nachhaltigen Systeme und ihre Umsetzung zu verstetigen.

Die Kommunikation fand beispielsweise durch folgende Maßnahmen statt:

Auch Capacity Building (Kapazitätsaufbau) ist eine notwendige Wissensvermittlungsform und wurde auf Farm-, lokaler, regionaler oder nationaler Ebene von allen Projekten eingesetzt. Werkzeuge waren:

  • Schulungen (Weiterbildung, Ausbildung) für Verwaltungspersonal und Schulungen und Feldtage für Landwirte in Zusammenarbeit mit Beratungsdiensten (Carbiocial, KULUNDA, LEGATO, LUCCi, SASCHA, SuLaMa, SuMaRiO, TFO); Training zu Ecological Engineering (LEGATO); Trainingskurse für lokale Fachkräfte (sogenannte "Paraökologen"), die Multiplikatorfunktion haben und entweder in der Forschung tätig sind (Citizen Science) oder die Kommunikation und den Kapazitätsaufbau vor Ort zwischen lokalen und wissenschaftlichen Gemeinden unterstützen (SuLaMa, TFO).
  • Kurze Trainingsfilme für Studierende, Landwirte und Beratungsstellen (KULUNDA).
  • Akademischer Austausch: Partnerschaften zwischen Hochschulen, zahlreiche Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten (alle Projekte); internationale Lehrmodule (LUCCi); Summer Schools für Studierende mit praktischer Feldarbeit und für die Kommunikation mit Landwirten (SuLaMa); Gründung eines Deutsch-Chinesischen Wissenschaftszentrums (SuMaRiO) und eines lokalen Informationszentrums (LUCCi).
  • Umweltbildung und Bildungstage für Schulen und die lokale Bevölkerung; Entwicklung von Bildungsmaterialen (INNOVATE, SuLaMa, GLUES).

Die Projekte empfehlen, Kommunikation und Capacity Building in den Regionen zu verbessern, weil:

  • diese von großer Bedeutung sind, um mehr über die Bedürfnisse und Probleme der Stakeholder zu erfahren, sie einzubinden und zur Partizipation zu motivieren;
  • sie den Wissenstransfer aus der Forschung ermöglichen;
  • durch Kommunikation und Bildung über die Zusammenhänge zwischen Landnutzung und Landegradierung und die möglichen Folgen aufgeklärt werden kann;
  • das ökologische Bewusstsein geschärft wird;
  • die lokale Bevölkerung neue Methoden für eine nachhaltige Landnutzung kennenlernt und sie dauerhaft selbstständig umsetzen kann.

Es sollte Capacity Building gefördert werden, um insbesondere eine langfristige Überwachung (Monitoring) der natürlichen Ressourcen (Wasser, Boden, Biodiversität) durch ausgebildete Anwohner (Paraökologen) zu ermöglichen und für die Bewertung der erfolgreichen Umsetzung einer nachhaltigen Landnutzung, insbesondere wenn finanzielle Anreize angeboten werden (LUCCi, SuLaMa, TFO).

Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen sollen an die verschiedenen Zielgruppen und Bedingungen angepasst werden. Kulturelle Unterschiede sowie Grad der Allgemeinbildung werden berücksichtigt und Materialen in verschiedenen Sprachen hergestellt (alle Projekte).