Wasser

Wasser ist die Lebensvoraussetzung auf der Erde. Die Ressource Wasser wird global intensiv durch den Menschen genutzt und ist bereits vielerorts zur Mangelware geworden.

Reisbauern bei der Arbeit im Feld

Neue Wege im Reisanbau (LEGATO)

Foto: Prof. Dr. Josef Settele / Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Das Wasser großer Flüsse dient Millionen Menschen als Lebensgrundlage und wird in den verschiedenen Landnutzungssystemen in großen Mengen gebraucht. Dies gilt auch für viele der Projektgebiete (INNOVATE, LUCCi, SuMaRiO, TFO). Wasser dient beispielsweise als Trinkwasser, zur Bewässerung von Ackerland, zur Energieerzeugung und wird in der Industrie benutzt. Hierfür werden Flüsse begradigt und Staudämme errichtet mit negativen Folgen für die Natur. Wasserkreisläufe und der Wasserhaushalt verändern sich dadurch lokal und regional.

Bei hohem Wasserverbrauch und durch Dürreperioden im Zuge des Klimawandels sind manche der Regionen bereits heute von Wasserknappheit betroffen mit der Folge von Ernteausfällen oder Energieengpässen. Intensive Bodenbearbeitung oder geringe Vegetationsbedeckung verringern den Wasserhaushalt und die Wasserspeicherung im Boden. Zusätzlich geht Wasser durch Verdunstung und Versickerung verloren. Dürren und die Wasserknappheit schränken die Lebensgrundlagen der Menschen in Trockengebieten stark ein und führen sogar zu staatenübergreifenden Konflikten (SuLaMa, SuMaRiO, SURUMER, TFO). Das Wasser hat oft eine schlechte Qualität und enthält Nitrate und Phosphate aus Dünger und Aquakultur oder Antibiotikarückstände aus Abwasser (INNOVATE). Zudem besteht in vielen Regionen weltweit durch Wasserverdunstung oder Salzwasserintrusionen das Problem der Bodenversalzung (COMTESS, INNOVATE, SuLaMa, SuMaRiO). Vielerorts kommt es zur Ausbeutung der Wasserressourcen oder der Gebrauch ist ineffizient durch veraltete Technologien und Praktiken.

Küstenregionen in Deutschland wiederum haben durch Überflutungen ein Zuviel an Wasser, so dass künstliche Entwässerung nötig wird (COMTESS). Nachhaltige Lösungen für den Umgang mit Wasser in Trocken- und Küstengebieten sind gefragt. Die Forscher geben die folgenden Handlungsempfehlungen:

  • Wasser sparen durch umweltschonende Bewässerungsanlagen (beispielsweise zeitpunktgenaue Sprinkler- oder Tröpfchenbewässerung) (SuMaRiO, SuLaMa, TFO) und Anpassung der Bewässerung an lokale Bedingungen (LUCCi). Bewässerung sowohl mit Regenwasser als auch mit Abwasser, und kleinräumige Bewässerungsanlagen in Hausgärten anlegen (SuLaMa, TFO). Für den Anbau trocken- und salztolerante Kulturpflanzen oder solche mit geringem Wasserbedarf verwenden (SuLaMa, SuMaRiO, TFO). Die Wassernachfrage der Bevölkerung kann mit erhöhten Wasserpreisen oder Einführung saisonaler Wasserquoten in Trockengebieten reguliert werden (INNOVATE, SuMaRiO).
  • Wasser speichern in Trockengebieten durch Minimierung der Bodenbearbeitung, um Wasserverdunstung und Bodenversalzung zu begrenzen und den Wasserhaushalt im Boden zu verbessern oder durch Einrichtung von Wasserrückhaltegebieten (Poldern) in Küstenregionen (COMTESS). In Trockengebieten kann Regenwasser in Sammelbecken durch Privathaushalte gespeichert werden (SuLaMa). Feuchtbiotope entlang von Flüssen sind wichtig, um Wassermengen während der Trockenzeit zu stabilisieren und sollten daher geschützt werden (SuMaRiO, TFO).
  • Wasserqualität verbessern durch bessere Ausschöpfung des Landschaftspotentials (Kopplung der Stoffflüsse an Land und im Wasser) und Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern. Einsatz nachhaltiger Wasserreinigungssysteme (Grüne Leber) mit geeigneten Wasserpflanzen für eine nachhaltige Aquakultur zur Reduzierung der Eutrophierung (INNOVATE). Einrichtung von natürlichen Wasserschutzzonen / -gebieten und Veränderung der menschlichen Verhaltensweisen zur Vermeidung von Verschmutzungen (SURUMER, TFO).